Der Instagrammer Mulinarius (Matthias Müller) ist in seiner Freizeit viel unterwegs. Oft stundenlang auf der Suche nach einem neuen Motiv oder einem anderen Blickwinkel auf Dinge, die man doch eigentlich kennt, aber so noch nie betrachtet hat. Seine Bilder postet er in den sozialen Netzwerken. Ganz normale Posts. Tolles Foto, Kommentar und Hashtags drunter, fertig.
Dann kam der Krieg in der Ukraine – ein Thema, über das die ganze Welt spricht, das die ganze Welt beschäftigt. So auch Mulinarius. Mit dem ersten Tag des Krieges fühlte es sich für ihn vollkommen falsch an “normal” zu posten. Er wollte ein Zeichen setzen und begann seine Bilder in Gelb und Blau einzufärben. Was zunächst als ein Zeichen der Solidarität gedacht war, ist nunmehr ein Zeichen gegen das Vergessen. “Dieser Krieg ist furchtbar und darf nicht aus dem öffentlichen Interesse verschwinden. Deshalb färbe ich meine Bilder weiter regelmäßig in Gelb und Blau. Nicht nur jetzt, sondern auch später – wann immer meine Profile und Bilder angeschaut werden, soll man sich daran erinnern, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind – auch nicht in Europa!”, so Mulinarius. Inzwischen sind 44 gelbblaue Fotografien entstanden und es kommen weitere dazu – solange, bis der Krieg vorbei ist!
Mit den in gelb und blau eingefärbten Aufnahmen des Fotografen Mulinarius senden die Partner der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein Zeichen der Solidarität von Berlin nach Kyjiw und zeigen, dass Frieden und Demokratie in Europa keine Selbstverständlichkeit sind.